Yoani Sánchez, Philologin und Kubanerin, kämpft mit ihrem Blog «Generation Y» für Presse- und Meinungsfreiheit in Kuba. Sie macht das Schicksal der gefangenen Oppositionellen auf der Insel öffentlich und engagiert sich für deren Freilassung. Yoani Sánchez ist harten Repressionen ausgesetzt und darf die Insel nicht mehr verlassen. Die kubanische Regierung hat sie öffentlich zur Staatsfeindin erklärt.
In China gibt es mehr als eine halbe Milliarde Internetnutzer, Zeng Jinyan ist eine davon. Peking sorgt sich seit Monaten vor einem Übergreifen des Arabischen Frühlings auf die Volksrepublik China. Weil der chinesische Machtapparat – aus Angst sein Informationsmonopol zu verlieren – seine Politik mit Härte durchsetzt, wird das Leben jedes freidenkenden Bürgers in China zum Alptraum. Zeng Jinyans Alltag ist beispielhaft für diese Härte: Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter unter Hausarrest.
Farnaz Seifi, 30-jährige Medienwissenschaftlerin und Journalistin, war eine der ersten Bloggerinnen im Iran und wagte es, unter ihrem richtigen Namen zu schreiben. Das iranische Regime hatte sie zur Staatsfeindin erklärt und verhaftet. Farnaz kämpft für Gleichberechtigung, freie Meinungsäusserung und gegen den islamischen Fundamentalismus im Iran. Sie ist Aktivistin der Frauenrechtsbewegung und Mitbegründerin der iranischen Menschenrechtskampagne «One Million Signatures Campaign for Equality», die sich gegen die staatliche Diskriminierung von Frauen wehrt.
Ory Okolloh, 35-jährige Harvard-Absolventin und Anwältin, kämpft für die Demokratisierung ihres Landes. Während bürgerkriegsähnlicher Unruhen, ausgelöst durch manipulierte Präsidentschaftswahlen in Kenia, war sie mit ihren Blogs „Mzalendo“ und „Kenyanpundit“ die einzige Stimme aus dem krisengeschüttelten Land. Als Kenia im blutigen Chaos versank, entwickelte Ory mit „Ushahidi“ ein Internetprogramm, das weltweit Menschen in Not eine Stimme verleiht. Und ihre Schicksale auf der Weltkarte sichtbar macht.
Ory Okollohs Geschichte exklusiv hier als Webdoc.
Lucie ist die Leiterin des Ressorts Neue Medien bei Reporter ohne Grenzen in Paris. Ihr Arbeitsgebiet betrifft die Meinungsfreiheit im Internet weltweit. Ihre Arbeit beinhaltet das Feststellen und Beobachten aller Angriffe auf die Meinungsfreiheit, seien das Verhaftungen von Bloggern, Zensierungen von Websites oder Installationen von Überwachungstechnologien im Internet. Lucie Morillon arbeitet mit regionalen Korrespondenten in allen Teilen der Welt zusammen, die ihr alle Übergriffe auf die Meinungsfreiheit in ihren Ländern melden.
Um gegen diese Verstösse anzukämpfen, veröffentlicht Lucie Morillon im Namen von Reporter ohne Grenzen offizielle Stellungnahmen und Kommuniqués, interveniert bei den Botschaften der jeweiligen Länder, welche die Pressefreiheit verletzen, für die Freilassung inhaftierter BloggerInnen und JournalistInnen und leistet Direkthilfe vor Ort, sei es, indem sie ihnen einen Anwalt stellt oder, wenn sie aus ihrem Land fliehen mussten, setzt sie sich für ihre Aufnahme in einem sicheren Land ein.
Reporter ohne Grenzen hat eine neue Webseite zur Veröffentlichung zensurierter Information aus der ganzen Welt aufgeschaltet! Alle können mithelfen!